Viele Musiker im Modern Sound[s] Orchestra können sich an Isabell erinnern. Es ist noch gar nicht lange her, dass sie das Orchester verlassen musste. Warum sie nun Projektpatin geworden ist und auch, wie es ihr in der neuen Heimat geht, verriet sie uns im Gespräch.
Isabell, vielleicht ein paar Worte über dich zum Einstieg…
Gern, und vorab gesagt: Neben der Arbeit als Chemikerin ist das Musizieren in einem Orchester eine tolle Beschäftigung und Ablenkung für mich zum stressigen Alltag!
Schon in der Kindheit ging es bei mir mit der Musik los. Der klassische Einstieg über die Blockflöte in der Grundschule brachte mich dann in unsere Kirchengemeinde in die Blockflötengruppe, in der ich dann noch die Altflöte lernte, bevor ich mit 12 auf die Querflöte umstieg und in unserem örtlichen Blasorchester spielte.
Erst während des Studiums fing ich an, Oboe zu lernen, weil ich deren Klang schon immer wunderbar fand. Meine Instrumente haben mich überall hin begleitet. Als Weltenbummlerin habe ich in meinen vielen Stationen immer ein Orchester gefunden, das mich aufnahm und in dem ich mit tollen Musikern zusammenspielen durfte: USA, diverse Stationen in Deutschland und sogar bis ans Ende der Welt, Neuseeland. Für meine beiden Instrumente war immer ein Platz in meinen Koffern frei. Und so kam es, dass mein Job mich 2016 nach Seelze führte und somit zum MSO, in dem ich herzlich aufgenommen wurde, und in dem ich eine tolle Gemeinschaft fand.
Nur leider war es dann wieder mein Job, der mich Ende 2020 zurück in die südhessische Heimat führte und ich dem MSO Lebewohl sagen musste. Aber die Musik bleibt weiterhin, hier gibt es auch tolle Orchester, die Flötisten und Oboisten suchen, sobald es die Situation wieder zulässt.
Und dennoch bleibst du unserem Seelzer Orchester verbunden.
Das Orchester ist für mich in der Zeit, in der ich Teil sein durfte, zu einer Art Familie fernab der Heimat geworden. Die vielen Probenwochenenden, die trotz der Anstrengungen auch immer lustig waren, die wunderbare Konzertreise nach Südafrika, tolle Neujahrskonzerte, und vieles mehr...an all das denke ich immer gerne zurück und freue mich, wenn ich dann bald wieder zu einem Konzert zu Besuch kommen kann.
Auf ein Konzert freuen wir uns auch wie verrückt - und auch auf unser Projekt. Warum bist du Patin geworden?
Als das Projekt gestartet wurde, bin ich davon ausgegangen, Teil des Orchesters zu sein und bei der Uraufführung mit auf der Bühne zu sitzen. Leider kam durch den Jobwechsel und den Umzug zurück in die Heimat das Ende meiner aktiven Zeit beim MSO. Da ich dem Orchester und auch dem tollen Projekt weiterhin verbunden bleiben möchte, habe ich mich dazu entschlossen, dies als Patin weiterhin zu unterstützen.
Es ist doch eine wunderbare Idee, Kultur und Musik zu verbinden. Dazu gibt es dem Seelzer Verein eine tolle Möglichkeit, seiner Wirkungsstätte etwas zu widmen und die Geschichte von Obentraut auch außerhalb der Region Hannover bekannt zu machen.
Und am meisten freue ich mich auf die Uraufführung der Hymne, bei der ich als Patin unter den Zuschauern sitzen werde und somit meinen Teil zu diesem Projekt beitrage. Wenn schon nicht mit der Oboe auf der Bühne…
Auf die Uraufführung freuen wir uns auch, Isabell, und natürlich auch auf das Wiedersehen in Seelze! Noch einen Gruß ans Orchester?
Ich wünsche mir für euch, dass es bald wieder mit dem Probenbetrieb losgehen kann, damit das Projekt im Sommer auch, wie derzeit geplant, aufgeführt werden kann. Ihr seid ein tolles Orchester, bei dem ich sehr gerne Teil war und ich vermisse es, gemeinsam mit euch zu musizieren.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte Tom Kruse.